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Mittwoch, 7. November 2012

Marco Huck vs. Firat Arslan: Fehlurteil

Marco Huck vs. Firat Arslan: Urteil zerstört den Boxabend

 

Am Samstagabend verfolgten viele den Kampf um die Cruiserweight Krone zwischen dem Champion Marco Huck und seinem Herausforderer Firat Arslan. Es war ein spannender Fight, bei dem Firat Arslan bewies das man auch mit 42 noch lange nicht zum alten Eisen gehört. 12 Runden lang marschierte er stets nach vorne und brachte Marco Huck immer wieder in Bedrängnis. Das probate Mittel: Druck ausüben und den Gegner an die Ringseile pinnen um dann mit Schlagkombinationen im Nahkampf zu punkten. Der Kampf hatte eigentlich alles, Spannung, Emotion und zeigte einen Firat Arslan mit dem Herzen eines Löwen. Als viele nach dem Kampf dachten, es werde eine neuen Champion geben, kam das schokierende Urteil. 115:113, 115:113 und 117:111(!) für Marco Huck! Jedes Mal wenn ich an die 117:111 des italienischen Punktrichters denke, frage ich mich wie man solche Menschen einen professionellen Boxkampf werten lässt. Das Publikum reagierte entsetzt und es gab eine Menge Pfiffe in der ausverkauften Arena.

 

Marco Huck vs. Firat Arslan: Der Kampf seines Lebens

 

Firat Arslan sagte vor dem Kampf mehrmals er fühle sich so fit wie lange nicht, doch viele Kritiker glaubten nicht wirklich dran. Die meisten rechneten mit einem frühen Knockout durch Marco Huck. Doch Firat Arslan zeigte das Herz eines Löwens und lieferte den Kampf seines Lebens ab. In den ersten 6 Runden dominierte er den Kampf nach Belieben und setzte immer wieder das gleiche Mittel ein, worauf Marco Huck einfach keine Antwort fand. Er verkürzte jedes Mal geschickt die Distanz und zwang Huck gegen die Ringseile oder Ringecke um dann mit Kombinationen und abschließenden Uppercuts zu punkten. Marco Huck verstand es in den ersten Runden nie, einfach mal nach links auszuweichen um so seine Reichweite auszuspielen. In den Runden 7,8 und 9 gelang ihm das dann doch ganz gut. In diesen Runden setzte er einige gute Treffer und gewann diese. Doch auch Runde 10 und 11 gehören meiner Meinung nach eindeutig Firat Arslan, der einfach aktiver war und viele Treffer landete, auch wenn diese nicht immer mit der nötigen Härte geschlagen wurde. Die letzte Runde kann man dann schließlich auch an Marco Huck geben, da er dort nochmal alles probierte und gute Treffer setzte.

Mein Urteil: 116:112 für Firat Arslan 

 

Marco Huck vs. Firat Arslan: Huck bald nur noch im Schwergewicht?

 

Marco Huck peilt für die Zukunft in jedem Fall den Übergang ins Schwergewicht, doch nach dieser Leistung gegen Firat Arslan trauen wenige ihm dort den Durchbruch zu. Das er es jedoch kann hat er schon in seinem packenden Kampf gegen Povetkin bewiesen, als er meiner Meinung nach um den Sieg betrogen wurde. Eine mögliche Erklärung für Marco Hucks desolater Vorstellung gegen Arslan wäre, das er vor dem Kampf zu viele Gewicht abnehmen mußte um das Kampfgewicht einzuhalten, das würde auch die konditionellen Schwächen am Kampftag erklären die eigentlich unüblich bei Marco Huck sind. Sollte er seinen Cruserweight Title nicht ablegen, steht noch eine Pflichtverteidigung gegen Ola Afolabi an, gegen den Huck mit Mühe und Not ein Unentschieden rausboxte. Meiner Meinung nach sollte er sich auf eine Gewichtsklasse konzentrieren und dort auch bleiben. Das Schwergewicht bräuchte mal wieder Boxer wie Marco Huck, daher tendiere ich bei ihm eher zu einem Move zu den Heavyweights. Dabei sollte er jedoch erstmal klein anfangen und sich langsam in der Gewichtsklasse hochboxen bevor es gegen die Klitschkos geht.

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